Hallo Vorname, 

Aaron Watkin und ich, wir haben im selben Jahr unseren Abschluss an Kanadas National Ballet School gemacht. Unser Traum, dass er die Kompanie führen und ich selbst die Schule leiten würde, wurde dann 18 Jahre später in Dresden Wirklichkeit.

Hier arbeiten nun zwei ehemalige Klassenkameraden aus meiner Zeit an der Vaganova Academy mit mir zusammen, Olga und Tim. Nachdem uns unsere Karrieren in alle Winde verweht hatten, sind wir hier nun wieder in unserer Leidenschaft vereint, die nächste Generation zu entdecken und zu unterstützen. Die Welt ist klein und die Welt des Tanzes ein Mikrokosmos.

Ich fühle mich mit der Abschlussklasse in diesem Jahr sehr eng verbunden, denn auch ich mache meinen Abschluss in meiner Rolle als Rektor und ziehe weiter als Head of Dance an die Züricher Kunsthochschule. Und dort freue ich mich darauf, mit weiteren Klassenkameraden zusammenzuarbeiten.

Das Schöne an einem Alumni-Netzwerk ist nicht nur, die Erinnerung und die Vergangenheit zu feiern, sondern auch die Vergegenwärtigung dessen, wie verbunden wir sind und wie sich unsere Beziehungen über die Jahre und gar Jahrzehnte entwickeln und weiterwachsen.

Das Jahr 2025 und damit auch das 100-jährige Jubiläum stehen vor der Tür und ich freue mich bereits jetzt darauf, dann hoffentlich viele von Ihnen sowie die derzeitigen Mitarbeitenden und Studierenden wiederzusehen.

Es ist unglaublich, wie schnell die Zeit verfliegt, die Bänder immer stärker werden und neue Verbindungen entstehen. Wir hoffen, dass Sie diese Ausgabe des Alumni-Newsletters mit Freude lesen und freuen uns auf viele weitere Treffen, um uns auch künftig über unsere Leidenschaft auszutauschen.

Prof. Jason Beechey
Rector and Head of MA Dance Teacher

PROSKENION NACHWUCHSFÖRDERPREIS FÜR DIE PALUCCA HOCHSCHULE FÜR TANZ DRESDEN

Erstmalig wird die Palucca Hochschule für Tanz Dresden als Institution mit dem “proskenion Nachwuchsförderpreis für Darstellende Künste 2023” ausgezeichnet. Bei der feierlichen Preisverleihung im Rahmen der Premiere des “Palucca Tanz Studios” am 24. November konnte das Publikum die ausgezeichneten Leistungen der Hochschule und ihrer Studierenden hautnah erleben.

Die proskenion Stiftung verleiht alle zwei Jahre den „proskenion Nachwuchsförderpreis für Darstellende Künste“ an modellhafte Institutionen, Einrichtungen oder Projekte, die sich der künstlerischen Bildung im Bereich der Nachwuchsförderung verpflichten. Preisträger zeichnen sich durch eine künstlerische Konzeption aus, die eine gezielte Nachwuchsarbeit in Schauspiel, Tanz oder Musiktheater für Kinder und Jugendliche bis 21 Jahren zum Inhalt hat. In diesem Jahr wurde der

MASTER INFO DAY - MASTER DANCE TEACHER

Sie wollen Ihre Fähigkeiten im Bereich der Tanzpädagogik weiterentwickeln und sich von einem interdisziplinären Umfeld inspirieren lassen? Dann könnte unser Masterstudiengang Dance Teacher das Richtige für Sie sein. Erfahren Sie mehr über den Masterstudiengang Dance Teacher bei unserem Online-Master-Infotag am 22. Januar 2024, 19:00-20:30 Uhr. Dort erfahren Sie alles über den Aufbau und die Inhalte des Masterstudiengangs Dance Teacher und die Zulassungsvoraussetzungen.

Außerdem haben Sie die Möglichkeit, alle Fragen zum Masterstudiengang zu stellen.

Wir freuen uns darauf, Sie (virtuell) dort zu sehen!

DAS ARCHIV STELLT SICH VOR

Ihr wollt eure Studentenakte oder Abschlussarbeit einsehen? Ihr arbeitet in der tanzwissenschaftlichen Forschung und sucht Material zu historisch bedeutsamen Unterlagen aus den Einrichtungen der Hochschule oder ihrer Vorgängereinrichtungen?
Oder interessiert ihr euch für die über 2.600 Filmaufnahmen und 10.000 Fotoeinheiten, welche die Vielfalt des tänzerischen Schaffens an der Palucca Hochschule für Tanz Dresden dokumentieren? Dann meldet euch im Archiv:

Dr. Bianca Gleiniger

Leiterin Hochschularchiv

☏ (0351) 25906-55

✉ archiv(at)palucca.eu

Seit 2021 untersteht das Archiv der Leitung von Dr. Bianca Gleiniger. Ein Schwerpunkt zukünftiger Archivarbeit wird die Digitalisierungsstrategie sein, mit der Dokumente zum Wirken von Gret Palucca, zur Entwicklung der Hochschule bis in die Gegenwart und zum einmaligen Fundus des Archivs digital gestaltet werden sollen. Ein erster Schritt in diese Richtung wird die Rubrik „Archivalie des Monats“ sein, die euch - auch online - regelmäßig über interessante Fundstücke des Archivs informieren soll. Seid gespannt!

ALUMNI NEWS

MELANCHOLIC MARATHON - go plastic

Die go plastic company lädt in entspannter Atmosphäre mit einer begehbaren und interaktiven Solo-Tanz-Performance zum kollektiven Melancholieren ein. Ausgehend von Gefühlspraxis und Emotionskultur beschäftigt sich die go plastic company mit künstlerischen Positionen zum Gemütszustand der Melancholie. Unter dem Motiv des
“Dazwischen-Seins” ist das Kollektiv hierbei an einem Begriff der Melancholie interessiert, der verschiedene Facetten und Verschiebungen sichtbar und beschreibbar macht – anstatt dem Motto alles oder nichts zu folgen. Dabei rückt der Blick auf den bemerkenswerten Staffellauf dieser schwer greifbaren, aber sehr ergreifenden Emotion im Prisma verschiedener Perspektiven wie Philosophie, Kunst, Ästhetik, Soziologie und Popkultur. Es werden Melancholie-Expert:innen aus den Bereichen Kunst, Medien, Philosophie und Wissenschaft eingeladen, um ihren Blick und ihre Erfahrungen in Form von künstlerischen Beiträgen und Interviews zu teilen. Integrierte Audiodeskription und Tastführung sind außerdem Bestandteile des Abends. Das Ergebnis trägt den Namen MELANCHOLIC MARATHON und ist eine bittersüße und traurig-frohe, tendenziell langsame, wattierte, in Moll ertönende, von dunklen Farbtönen und versonnenen Diskursen geprägte, multimediale und mit allen Sinnen erfahrbare Performance.

Termine im Januar:

Datum: 27./28./29. Januar2024
Ort: HELLERAU - Europäisches Zentrum der Künste

Mehr hierzu unter: https://www.goplasticcompany.de/melancholic-marathon & https://www.hellerau.org/de/event/melancholic-marathon

Foto Credit für die MELANCHOLIC MARATHON-Bilder: Jana Mila Lippitz

Außerdem von go plastic im Januar zu sehen: mind the rage / Datum: 25. Januar 2024
Ort: HELLERAU - Europäisches Zentrum der Künste

Mehr hierzu unter: https://www.hellerau.org/de/event/mind-the-rage-2 & https://www.goplasticcompany.de/mind-the-rage

UNSER EXPERTE FÜR 2024 STELLT SICH VOR: MICHAEL TUCKER
(MADT 2021)

Liebe Palucca-Familie,

mein Name ist Michael Tucker und ich freue mich sehr, euch ankündigen zu dürfen, dass ich zu den Alumni-Newslettern der Palucca Hochschule für Tanz Dresden im Jahr 2024 monatliche Artikel um die Themen Choreografie, Kreativität und Kreation beitragen darf. Zunächst jedoch etwas zu mir und meiner Arbeit. Ich wurde in Austin, Texas, geboren und begann meine erste Ballettausbildung beim Ballet Austin. Später, im Jahr 2005, besuchte ich die School of American Ballet am Lincoln Center und 2008 ging ich als Eleve zum New York City Ballet. 2009 kam ich zum Ballett der Semperoper in Dresden, wo ich über 10 Spielzeiten ein vielseitiges Repertoire an klassischen, modernen und zeitgenössischen Werken tanzte. Während dieser Zeit hatte ich das Glück, zum Ersten Solisten aufzusteigen und direkt mit prominenten Choreografen wie William Forsythe, Mats Ek, Ohad Naharin und Jiri Kylian zusammenarbeiten zu dürfen. 2015 wechselte ich für eine Spielzeit zur Dresden Frankfurt Dance Company unter der Leitung von Jacopo Godani. Im Jahr 2021 schloss ich den Masterstudiengang Tanzpädagogik an der Palucca Hochschule für Tanz Dresden ab und unterrichte seither in Dresden sowohl an professionellen Schulen als auch im Rahmen des Tanzprogramms „Tanz Mal!“.

Zusätzlich zu meiner Zeit als Tänzer und Pädagoge habe ich Produktionen für das New York Choreographic Institute, das Semperoper Ballett in Dresden, die Palucca Hochschule für Tanz Dresden und erst kürzlich Opernproduktionen an der Semperoper choreografiert. Dadurch hatte und habe ich die Chance, Einblicke in die Arbeit von Menschen außerhalb des Kreises professioneller Tänzer und Tänzerinnen zu erhalten, was mein Verständnis dessen und meine Neugier darauf, was eine Choreografie ausmacht, bereichert und vertieft hat. Ich betrachte mich als Geschichtenerzähler und das gemeinsame Element meiner Arbeiten ist deren erzählendes Format. Ich sehe meine Arbeiten gerne als visuelle Gedichte und ich liebe es, mit meiner Bildersprache einen choreografischen Erzählstrang zu schaffen. Ich freue mich sehr darauf, Ihnen - den Leserinnen und Lesern - Einblicke in meine Arbeit zu geben und Sie an den Überlegungen und Entscheidungen teilhaben zu lassen, die Teil des Prozesses und der Entstehung einer Choreografie sind - von ihrem Anfang bis zum finalen Moment auf der Bühne.

Kontakt: mic.j.tucker@gmail.com

Inklusion und Diversität im Tanz

Diversität beim Tanzen bildet eine große Bandbreite an Stilen ab und jeder einzelne trägt so viel Bedeutung, Emotion und Geschichte in sich. Tanzen fesselt und bringt Menschen zusammen, indem es Wertschätzung fördert sowie Verständnis für die Einzigartigkeit eines jeden Einzelnen und des jeweils anderen. Inklusiver Tanz ist für Tänzerinnen und Tänzer, die Behinderungen haben oder Schwierigkeiten damit, Zugang zu klassischem Tanzunterricht und/oder Veranstaltungen zu bekommen.

Doch es geht um mehr als nur um Barrierefreiheit und Zugang für alle. Es geht um die Schaffung einer Umgebung, in der sich jeder willkommen, bestätigt, anerkannt und respektiert fühlt. Einer der wichtigsten Aspekte beim Anbieten von Tanzunterricht ist es, eine offene Atmosphäre zu schaffen und allen einen sicheren Raum zur Verfügung zu stellen, die sich künstlerisch und körperlich ausdrücken möchten. Wie können wir Tanzunterricht inklusiver gestalten und welche Unterrichtsmethoden sollte ein Lehrer oder eine Lehrerin kennen?

• Nutzen Sie genderinklusive Lehrmethoden.
• Nutzen Sie Stützen, wenn sich dies in den Unterricht integrieren lässt (d. h. der Spiegel).
• Achten Sie auf die Choreografie - kann diese einfach auf alle Situationen angepasst werden?
• Bauen Sie Verständnis dafür auf, welche Wirkung die Stimme und Worte haben können.
• Konzentrationsprobleme verstehen.

Ein häufiges Problem, dem sich Tanzlehrende gegenübersehen, sind Konzentrationsprobleme. Liegt dies daran, dass ein Schüler oder eine Schülerin keine Disziplin gelernt hat? Liegt eine nicht diagnostizierte oder diagnostiziere Aufmerksamkeitsdefizitstörung (ADHS) vor oder besteht eine Störung im Autismusspektrum (ASD)? Konzentrationsprobleme kommen in vielen verschiedenen Formen vor. Ich möchte hier lediglich ein paar Beispiele nennen, denen Tanzlehrende begegnen können. Bei Schülerinnen und Schülern mit ADHS zeigen sich möglicherweise:

• Schwierigkeiten, sich auf eine Aktivität oder Aufgabe zu konzentrieren (Unaufmerksamkeit),
• eine für ihre Altersgruppe vergleichsweise kurze Aufmerksamkeitsspanne,
• impulsive und oftmals störende Eigenschaften und
• das Bedürfnis, immer in Bewegung zu sein (hyperaktiv).
Schülerinnen und Schüler mit einer ASD zeigen möglicherweise:
• die Tendenz zur übermäßigen Fokussierung und die Unfähigkeit, mit der nächsten Aufgabe weiterzumachen,
• eine eingeschränkte Flexibilität, wenn sich Abläufe im Unterricht ändern,
• eine Empfindlichkeit gegenüber Geräuschen und Berührungen,
• eine besondere Fähigkeit, sich über lange Zeiträume an kleinste Details zu erinnern.

Wir müssen uns jedoch auch darüber bewusst sein, dass sich nicht alle Lernenden, die ständig andere stören, nicht gut warten können, bis sie an der Reihe sind, oder eine kurze Aufmerksamkeitsspanne haben, im Spektrum befinden. Es kann auch ganz einfach der Fall sein, dass sie nie vor dem Problem standen, warten zu müssen, oder dass sie zu Hause immer im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit standen und daher den Anschein erwecken, immer im Zentrum stehen zu wollen.

Die Generation Alpha (2010 - 2024) hat tatsächlich Probleme damit, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren, weil sie ständig durch technische Spielchen unterbrochen werden, viel Zeit online verbringen und sofortige Reaktionen und Antworten erwarten. Diese Generation zeigt nicht nur eine kurze Aufmerksamkeitsspanne, sondern hat auch ein starkes Bedürfnis nach sofortiger Belohnung.

Die Unterrichtspraxis/-strategie muss darauf ausgerichtet werden - in der Realität ist und sollte ein effektiver inklusiver Unterricht jedoch gleichzeitig immer nur ein erweiterter effektiver Unterricht sein. Eine der wichtigsten Unterrichtsfähigkeiten ist das Wissen darüber, welche Unterrichtsstrategien funktionieren und wie wir unsere Stimme und unsere Wortwahl wirksam einsetzen können. Hierzu ein paar Tipps:

• Bieten Sie ein sicheres multisensorisches Umfeld mit sozialer Interaktion jenseits der sozialen Medien und Technik an.
• Machen Sie klar und verständlich deutlich, was Sie wünschen und geben Sie nicht zu viel Feedback auf einmal. Die Gehirne der Schülerinnen und Schüler machen konstant Überstunden bei der Menge an Input, der über den ganzen Tag auf sie einprasselt.
• Arbeiten Sie situationsorientiert und erklären Sie, warum sich Erfolge nicht immer sofort einstellen. Die Generation Alpha ist auf jeden Fall eines: resilient. Und wenn ihnen etwas erklärt wird, dann verstehen sie, was von ihnen erwartet wird.
• Fördern Sie praktische Aktivitäten mithilfe von Requisiten. Die Feinmotorik ist in dieser Altersgruppe oft noch unterentwickelt.

Ein letzter Punkt, den ich ansprechen möchte, ist der, dass man Feedback geben lernen kann. Es kommt unbedingt auf die Wortwahl an. Stellen Sie sicher, dass sich Feedback immer auf die Darstellung und nicht auf die Darstellerin oder den Darsteller bezieht; dass es auf den Zeitpunkt ankommt und definitiv keine negative Stimmung auslösen sollte.

Kontakt: info@dancepedagogy.com | www.dancepedagogy.com

Liebe Alumni,

eine ereignisreiche Zeit liegt hinter uns und ich habe mich über all die realen Gesichter hinter den zahlreichen Telefongesprächen, Briefen und E-Mails sehr gefreut.
Wir haben uns auch als Palucca-Team von Ihrer Wiedersehensfreude förmlich anstecken lassen und hoffen, dass Sie den Nachmittag auf unserem Campus ebenso wie wir genießen konnten.

Der rege Ausstausch war auch für uns sehr wichtig und Horizont erweiternd.
Ich danke Ihnen und meinen Kolleginnen und Kollegen für das tolle Netzwerken in den vergangenen Wochen und die Unterstützung, damit das diesjährige Alumnitreffen so toll realisieirt werden konnte.

Nun möchte ich gern mit Ihnen die Bilder wirken lassen und wünsche Ihnen ein sinnliches Fest und ein gesundes neues Jahr!

Herzlichst,

Minh Huyen Pietruske
Student Marketing & Alumni Coordination
Department of Strategic University Development/Communication