Alumni Newsletter
März & April 2024

- „Ich seh´ etwas, was du nicht siehst - Choreografie von Angelika Forner“ © Ida Zenna

Hallo Vorname, 

wir freuen uns sehr, dass wir das diesjährige DAAD-Projektjahr und dem dazugehörigen Alumni- Newsletter mit unserem Alumnus Michael Tucker (MADT 2021) als Fachexperte zum Thema Choreogra­fische Arbeit bereichern können.

Das Alumninetzwerk gestaltet sich auch durch ihr Mitwirken. Zurzeit suchen wir nach weiteren AbsolventInnen, die Interessierten einen Einblick in den Berufseinstieg oder einen Einblick in das Kreieren neuer Projekte ermöglichen möch­ten. Über unseren Alumni Facebook-und Instagram-Kanal werden diese mithilfe kurzer Videos (50 Sekunden-Reel´s) vorgestellt.

Folgende Themen fokussieren wir dabei:

  • Einstieg nach dem Studium in das Berufsleben
  • Weiterentwicklung nach dem Studium
  • Erfahrungen mit eigenen Projekten

Könnten Sie sich vorstellen, mit einem selbst aufgenommenen Video (hochkant) bei unserem Alumni-Netzwerk vergütungsfrei mitzuwirken und kurz über Ihren Alltag oder ihre Erfahrungen zu berichten?

Bald findet die öffentliche Präsentation der Bacherlorarbeiten Tanz statt. Für unsere Alumni gilt am 18. Mai 2024 für die 14 Uhr-Veranstaltung der Alumni-Preisvorteil. Weitere In­formationen folgen demnächst auf unserer Homepage. Bitte den­ken Sie auch hier wieder an Ihren Alumni-Mitgliedsnachweis. Der Vorteil gilt auschließlich für die 14 Uhr-Veranstaltung!

Ich freue mich auf Ihre Nachrichten und wünsche Ihnen viel Ver­gnügen beim Lesen!

Minh Huyen Pietruske

Referat Strategische Hochschulentwicklung/Kommunikation
Studierendenmarketing & Alumni-Koordination
alumni@paluccca.eu | +49 351 25906-45

HOCHSCHULNACHRICHTEN

100 Jahre Palucca (Hoch)Schule – Eure Palucca-Stories sind
gefragt!

1925 als private Schule gegründet, existiert die Palucca Schule bis heu­te. Das ist nur wenigen Schulen des Modernen Tanzes gelungen. Mehr noch, die Palucca Schule hat sich zu einer Hochschule entwickelt: sie ist die einzige eigenständige Hochschule des Tanzes in Deutsch­land. Im nächsten Jahr gilt es also, eine einzigartige Erfolgsstory zu fei­ern. Eine Tanzausbildungsstätte ist jedoch nichts Abstraktes. Hier prallen Menschen, hier prallen Ansprüche aufeinander. Mit- und voneinander zu lernen, kann witzig und beglückend sein, aber auch anstrengend oder gar frustrierend. Und vorfristig enden. Über Palucca und die Palucca Schule wurde schon viel veröffentlicht. Manche Geschichten waren gut erfunden, wie z. B. die Übertreibung, Palucca wäre beim Vortanzen in Mary Wigmans Hotelzimmer so hoch gesprungen, dass der Kronleuchter zu Bruch ging.

Für das Jahr 2025 möchten wir gerne etwas von Euch als ehe­maligen Schülerinnen und Schülern der Palucca (Hoch)Schule erfahren. Was war und ist für Euch „typisch“ und „besonders“ für diese Schule? Was bedeutet Euch die Palucca (Hoch-)Schu­le? Was konnte bzw. kann nur hier passieren?

Bitte schickt uns Eure Geschichten, Anekdoten, Interviews, Gedankenfet­zen, Zeichnungen, Gedichte, Traumbilder, Fotos, Songs, Mini-Performances, welche Formate auch immer Euch am besten gefallen. Es darf unbedingt subjektiv und gerne weder hübsch noch lieblich werden. Wir möchten aus Euren Einfällen eine Veröffentlichung, eine Palucca Geschichte ‚von vielen‘ basteln. Es geht um die Perspektiven, Gedanken, Gefühle und Meinun­gen der Menschen, die die Schule selbst tanzend erlebt haben.Vielleicht wird das daraus Entstehende einmal eine Website, vielleicht ein Buch – es hängt von Euch, Euren Ideen und Eurem Mut ab.

Einsendungen bis zum 30.06.2024 bitte an:

Angela Rannow, Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Palucca Hochschule für Tanz Dresden
Basteiplatz 4, 01277 Dresden oder a.rannow@palucca.eu

Herzlichen Dank im Voraus!
Angela Rannow

Aufruf Palucca Stories - Alumnitreffen- Gruppenfoto © L. Ziems,

NEUERWERBUNG BIBLIOTHEK

„John Cranko: Tanzvisionär“ / Das Stuttgarter Ballett (Hrsg.), von Julia Lutzeyer, Petra Olschowski, Angela Reinhardt. - Leipzig: Henschel, 2023. – 284 Seiten mit zahlreichen sw-Abbildungen. – 49,00 €

Der neu erschienene großformatige Bildband ist dem Choreogra­fen John Cranko anlässlich seines 50. Todestages gewidmet. In zahlreichen Interviews schildern zwanzig Weggefährten ihre Be­gegnungen mit dem Ballettdirektor des Stuttgarter Balletts, der in nur dreizehn Jahren von 1960 bis zu seinem frühen Tod im Jahr 1973 Ballettstücke geschaffen hat, die bis heute fortwirken.

Die Interviews wurden zeitlich unterschiedlich, zwischen 2006 und 2023 eigens für den Bildband oder noch zu Lebzeiten zu Protokoll gegeben. Zu Wort kommen seine InterpretInnen Marcia Haydée, Reid Anderson und Dieter Graefe sowie Birgit Keil, Richard Cragun, Egon Madsen, Jirí Kylian, John Neumeier, oder die Choreologin Georgette Tsinguiridis, der Bühnenbildner Jürgen Rose und die Fo­tografin Gundel Kilian.

Daneben umfasst das Buch eine kurzweilige Biografie sowie ein ausführliches Werkverzeichnis John Cranko’s sowie viele beeindru­ckende schwarz-weiß Fotos.

John Cranko: Tanzvisionär © B. Weis

ALUMNI NEWS & MEHR

Aufruf zum Crowdfunding | Miller de Nobili
Labyrinth - Tanztheater über Träume

MdN kombiniert Breaking, Urban & Contem­porary Dance mit Schauspiel und behandelt dabei aktuelle soziokulturelle Themen auf verständliche Art und Weise

„Labyrinth“ von Miller de Nobili ist ein innovatives Tanztheater, das Träu­me mit einer Fusion aus Breaking, Urban Dance, zeitgenössi­schem Tanz und Schauspiel interpretiert. Mit sechs TänzerInnen unterschiedlicher Herkunft verbindet es verschiedene Tanzstile und soziale Themen. Das Stück hebt sich durch seine innovative Choreografie und die Einbindung aktueller soziokultureller Themen hervor.

Förderungszeitraum: 02. Februar 2024 - 15. März 2024
Realisierungszeitraum: Premiere: 28. März - 30. März 2024

Foto Miller de Nobili © Alexander Miller

Der Palucca e.V. sucht nach ehrenamtlicher Unterstützung und vergibt auch dieses Jahr ein Deutschlandstipendium

Auch in diesem Jahr finanziert der Förderverein Palucca e.V. wieder ein Deutschlandstipendium, um ein Nachwuchstalent beim Studium an der Pa­lucca Hochschule für Tanz Dresden finanziell zu unterstützen. Daher freuen wir uns über jede Spende oder Ihre Mitgliedschaft, die den Studierenden der Hochschule direkt zugutekommt.

Wer zudem Lust hat ehrenamtlich am Verkaufsstand des Fördervereins auszu­helfen, der hat ab sofort die Gelegenheit dazu.

Für maximal sechs Verkaufstage im Jahr sucht der Palucca e.V. eine Verkäuferin bzw. einen Verkäufer der Vereinsproduk­te (Shirts, Taschen, Büroartikel etc.).

Kontakt: verein@palucca.eu

Foto Palucca e.V. © K. Backhaus- Nousch, Foto Portraitfoto 2023

NEULICH IM ARCHIV – FUNDSTÜCKE

Lehrmaterialien zur Rhythmik und musikalischen Erzie­hung - Wolfgang Zeibig

Vor kurzem wurden dem Archiv die Lehrmaterialien zur Rhythmik und musikalischen Erziehung aus dem Nachlass von Wolfgang Zei­big (*04.03.1929-21.12.2021) übergeben.

Wolfgang Zeibig war fast 40 Jahre Dozent für Rhythmik und musi­kalische Erziehung an der Palucca Schule Dresden. Wenn er keinen Unterricht gab, fand man ihn in seinem Büro, Zimmer 35 (heute Konferenzraum), über seinen Lehrmaterialien. Er beschäftigte sich u.a. mit dem Lehrplan für das Fach Rhythmik, der Notation oder mit Komponisten des 18.-19. Jahrhunderts. Um seinen Unterricht zu vermitteln, suchte er immer neue Wege, wie SchülerInnen und StudentInnen den Rhythmus selbst entdecken und bewusst gestal­ten können. Für dieses Engagement und seine Kreativität wurde er vom Kollegenkreis und auch von StudentInnen sehr geschätzt.

 Zeibig verstand die Rhythmik als

„…Grundlage der musikalischen Erziehung des Tänzers. Musik und Tanz sind Partner von Anfang an. […] Denn es sind ja doch vor allem drei Komponenten, die den vollständigen Tänzer ausmachen: die durch tägliches Training erworbene Beherrschung tänzerischer Techniken, die Entfaltung tänzerischer Ausdrucks- und Gestaltungskraft und die Aus­prägung der Fähigkeit, rhythmisch-musikalische Qualitäten bewusst zu erfassen und durch tänzerische Bewegung zu vermitteln.“

Wolfgang Zeibig studierte 1947 an der Staatlichen Akademie für Musik und Theater (ab 1952 Hochschule für Musik Dresden) die Fächer Ge­sang, Volksmusikerziehung und Konzertklassen. Bereits während seiner Studienzeit übernahm er die Leitung der Schwesternchöre der Kranken­pflegeschulen Dresden-Friedrichstadt und Johannstadt.

Nach seinem Studienabschluss 1952 wurde er als Dozent für Rhythmik und musikalische Erziehung an der Palucca Schule Dresden tätig. Ne­ben seiner fachlichen Arbeit war er zudem über viele Jahre als Bereichs­leiter für die Studienplanung der Schule tätig. Während seiner Tätigkeit erhielt er u.a. die Verdienstmedaille der DDR und die Medaille für Ver­dienste im künstlerischen Volksschaffen.

Zeibig verabschiedete sich 1992 in den Ruhestand und verstarb 2021 in Pulsnitz.

Unser herzlicher Dank für diese Schenkung gilt Frau Karla Zeibig und Frau Ingrid Borchardt.

Foto Wolfgang Zeibig © E. Höhne, Lehrmaterial von W. Zeibig © B. Gleiniger

FACHBEITRAG
von Michael Tucker (MADT 2021)

Foto Titelbild Buch © Berit Weis,

Choreografische Metaphern zum Thema Inspiration: JUMBLE, ein Wörterrätsel, Angeln und der Aha-Moment

Als ich noch ein Kind war, löste ich mit meiner Familie in der Sonntagszeitung gerne Worträtsel wie JUMBLE, bei dem man Buchstaben sortieren muss, um ein Wort zu bilden. JUMBLE ist et­was für die Träumer und Grübler dieser Welt und die Suche nach der Lösung ist an sich schon ein choreografischer Prozess. Bei jeder Idee für eine Neuanordnung der Buchstaben tanzen die Vokale und Konsonante umher, es entstehen Muster und ergeben sich Hinweise, die sich irgendwann auflösen und das schwer zu fassende Wort freigeben. Dieses Rätseln ist ein Vorgang, der dem choreografischen Prozess recht ähnlich ist. Obwohl die beiden ganz unterschiedlichen Ka­tegorien künstlerischer und Freizeittätigkeiten angehören, weisen sie einzigartige Parallelen auf: hinsichtlich der kreativen Synthese, des Erkennens von Mustern und insbesondere des berüchtigten Aha-Moments.

Dieser Aha-Moment, den ich als den Moment der Inspiration bezeichnen würde, ist oft eine Kombination verschiedener Ein­flüsse, ein Zusammentreffen von innerer Reflektion und äußeren Reizen. In diesem magischen Moment nimmt ein Konzept Gestalt an, eine Erzählung entsteht oder es offenbart sich ein einzigarti­ges Bewegungsvokabular. Dieser Moment der Klarheit, in dem die Inspiration zuschlägt, ist eine transzendente Erfahrung: Dies kann in einem Moment des versunkenen Innehaltens und der Reflexion sein, inmitten des Alltags oder sogar dem ruhigen Moment kurz bevor man einschläft.

Wenn der Aha-Moment da ist, erlebe ich in der Regel einen Krea­tivitätsschub, der mich zwingt, diese neue Inspiration gleich in greifbare Bewegung und Form umzusetzen.

Alle ChoreografInnen haben ihre eigene ganz einzigartige Art und Weise, ihre Inspiration zur Idee zu tragen, die Idee zur Form und die Form dann zu verwirklichen. Als ich als Tanzschüler mit dem Choreografieren begann, lag meine Hauptinspiration ausschließ­lich in der Musik.

Die Musik inspirierte mich, diktierte mir die Schritte, und die Schrit­te wiederum schufen die einzigartige Stimmung, den Charakter und die Form des Stücks. Obwohl ein Teil von mir diesen eher ein­fachen Ansatz immer noch schätzt und anwendet, hat mich das Schaffen im Laufe der Jahre gelehrt, dass meine Aha-Momente oft von anderen Dingen als nur der Musik ausgelöst werden.

Choreografie ist weit mehr als bloße Schritte und Schrittfolgen, sie ist das Eintauchen in das Reich der Emotionen, Erzählun­gen und der Ästhetik. Im Laufe der Jahre habe ich eine Leiden­schaft für die Erzählkunst entwickelt. Ich betrachte meine Stücke als eine Art Gedicht und es kommt durchaus vor, dass ein Szenario, ein Gespräch oder sogar ein Objekt, ein Kostüm oder ein Requisit meine choreografische Fantasie beflügelt.

Der schwierigste Faktor in diesem anfänglichen Prozess ist das un­endliche Warten. Inspiration ist eine schwer fassbare Figur, die nach ihren eigenen Regeln spielt. Auf sie zu warten, ist dem Angeln nicht unähnlich - eine Geduldsprobe und unberechen­bar. Selbst in der besten Umgebung, mit der besten Ausrüstung und den besten Kenntnissen ist es ungewiss, ob Fische da sein wer­den, und wenn ja, ob sie anbeißen werden. Wenn ich Glück habe und die Inspiration anbeißt, kann ich langsam mit dem Einholen beginnen und dabei beobachten, wie mit jedem Zug und jeder Drehung der Spule der Hauch einer Idee zum Vorschein kommt bis schließlich die gesamte Form ans Licht kommt.

Kontakt: mic.j.tucker@gmail.com

„Es Reicht!“ Choreografie von Michael Tucker

M. Tucker, Soirée „Es reicht!“ © M. Tucker
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Nächste Newsletter-Ausgabe
Der nächste Alumni-Newsletter wird im Mai 2024 erscheinen. Beiträge von Alumni können bis zum Redaktionsschluss am 31. März 2024 an alumni@palucca.eu gesendet werden.

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Images: Stunde des Tanzes 2023 © Jack Rexhausen, Gruppenfoto proskenion © Leo Ziems, Foto MADT © M. Rietschl, Portraitfoto Dr. Gleiniger © PYKADO Photography, Archivfoto © Dr. Bianca Gleiniger, Foto go plastic © J. M. Lippitz, Portraitfoto Michael Tucker © Michael Tucker, Portraitfoto Rachel Jackson Weingärtner © R. J. Weingärtner,Alumnitreffenfotos © Leo Ziems

Übersetzung: Helen Centner (ermächtigte Dipl. Übersetzerin und Englisch Trainerin - BDÜ, ELTAF)
Translation into English (and German/Guest Article):
Helen Centner (Dipl. authorized translator and English Trainer (BDÜ, ELTAF)
Palucca University of Dance Dresden | Rector: Prof. Jason Beechey | Department of Strategic Development/Communication | Basteiplatz | 01277 Dresden | Deutschland | +49493512590645 | alumni@palucca.eu | www.palucca.eu/en |
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